In der Familientherapie / Systemischen Therapie werden Probleme nicht als Eigenschaften einzelner Personen gesehen. Sie sind Ausdruck der aktuellen Kommunikations- und Beziehungsbedingungen in einem System. Symptome erscheinen auch nützlich, da sie auf Störungen der Entwicklungsmöglichkeiten hinweisen.
Familientherapie / Systemische Therapie ist eine Form der Therapie, die Gesundheit und Krankheit, insgesamt die Lebensqualität von Menschen im Zusammenhang mit ihren relevanten Beziehungen und Lebenskonzepten sieht. Dabei erweiterte sich der Blickwinkel von der Familie auf die sie umgebenden Systeme wie Arbeitsfeld und Wohnwelt und auch auf die Kontexte, in denen Therapie und Beratung stattfindet.
Ziel der Therapie ist eine Erweiterung der Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten des/der Einzelnen und des Gesamtfamiliensystems. Wir arbeiten ressourcenorientiert. Und versuchen, die bisherigen Muster und Vorannahmen in Frage zu stellen und andere Sichtweisen anzuregen, um neue Interpretationsvarianten und Interaktionsregeln zu ermöglichen. Dabei nutzt wir besondere Gesprächstechniken, beispielsweise das Umdeuten als die Kunst, etwas „in einen anderen Rahmen zu stellen“, oder zirkuläre Fragen, durch die Menschen angeregt werden, ihre eigenen handlungsleitenden Annahmen über Beziehungen und ihre Einschätzungen der Motive und Prämissen der anderen auszusprechen und damit zur Diskussion zu stellen. Um Beziehungen erfahrbar zu machen, arbeiten wir gerne mit dem Familienbrett oder anderen darstellenden Methoden, weil dadurch das Innen im Außen und die vorhandenen Beziehungen sichtbar dargestellt werden können.
Wir sehen uns nicht als die Experten, die die Diagnose stellen und die Lösung vorgeben. Wir führen vielmehr einen neugierigen und respektvollen Dialog mit einzelnen Familien-Mitgliedern, einem Paar oder einer Familie, um sie darin zu unterstützen, Blockaden in ihrer Entwicklungsdynamik aufzulösen und neue Perspektiven und befriedigendere Muster des Zusammenlebens zu entwickeln.